Hallo, mein Name ist Sabine.

Meine Erfahrung mit meinem besonderen Kind liegt schon über 20 Jahre zurück.
Sie hieß Leona und hat sich einen Tag vor ihrer Geburt von mir verabschiedet, nachdem wir zumindest die 43 Wochen unserer gemeinsamen Schwangerschaft miteinander verbracht haben.

Dass diese Schwangerschaft keinen normalen Verlauf nimmt, habe ich von Anfang an gespürt, denn ich hatte schon zwei Kinder und es hat sich anders angefühlt. Leona war von Anfang an "small for date". Weil ich keine invasive Diagnostik wollte, hatte ich bis zur 30. Schwangerschaftswoche einfach nur ein Sorgenkind - ohne Diagnose.
Eine Fruchtwasseruntersuchung ließ ich erst machen, als es um die Frage ging, welche Vorbereitungen für eine Hausgeburt getroffen werden müssen. Erst dann erfuhren wir die Diagnose Trisomie 18. Ein Schock war es eigentlich nicht mehr, weil ich ja die ganze Zeit schon geahnt hatte, dass etwas nicht stimmt. Auch, weil es mir nicht gelungen ist, Kontakt zu diesem Baby herzustellen.

Das änderte sich in der Nacht, nachdem wir den Befund der Fruchtwasseruntersuchung erhalten hatten. Sie meldete sich da bei mir und ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich eine ganz besondere und sehr intensive Beziehung zwischen uns. Es war nicht vergleichbar mit dem Kontakt, den ich zu meinen beiden anderen Kindern in der Schwangerschaft kennengelernt hatte. Die Erfahrung mit meiner Tochter Leona hat meine Sicht auf die vorgeburtliche Lebenszeit grundlegend verändert, und auch meinen beruflichen Weg (www.babybauchgefluester.de).

Ich habe mich sehr gefreut, als ich diese Seite fand, weil sie Eltern möglich macht, miteinander in Kontakt zu treten und sich auszutauschen! Das ist so wichtig und deshalb finde ich es ganz wunderbar!

Als ich mit Leona schwanger war, gab es das Internet in dieser Form noch nicht und die Kontaktsuche war noch viel schwieriger. Deshalb habe ich damals auch selbst (zuerst) eine Kontaktstelle für Eltern gegründet und etwas später dann den Verein Leona e.V.. (www.leona-ev.de).

Für den Verein habe ich dann lange Jahre die Begleitung von Eltern während und nach der Zeit der Entscheidungsfindung übernommen. Aufbauend auf die Erfahrungen mit betroffenen Eltern und meiner eigenen Geschichte studierte ich dann Psychologie und machte mich nach dem Studium selbständig mit der professionellen Begleitung von Mama-Baby-Paaren während der Schwangerschaft zur Förderung ihrer vorgeburtlichen Beziehung (inzwischen gibt es eine Methode mit der sich ein solch tiefer Mama-Baby-Kontakt herstellen lässt, wie ich ihn mit Leona erlebt habe :-)).

Ich möchte also allen Eltern Mut machen, ihr Baby mit seiner Besonderheit schon vor der Geburt kennen zu lernen.
Das kann weh tun, aber es kann andererseits auch so ungemein tröstlich sein, die verbleibende Zeit gemeinsam mit dem Baby zu verbringen! Dann hat man das Gefühl, die Zeit gut genutzt zu haben und vielleicht erfährt man ja auch etwas, was man sonst nicht erfahren würde.

Da alles schon sehr lange her ist, kann ich eigentlich nur Mut machen und zeigen, was aus einer solchen Erfahrung wachsen kann. Ich hoffe, genug von mir berichtet zu haben. Wer mehr erfahren möchte, kann auch gerne auf meiner Homepage rumschmökern www.babybauchgefluester.de. Hätte ich diese Erfahrung nicht gemacht, wäre das alles nicht. Aber ich bin froh darüber, und andere mitunter auch ...

Allen ganz liebe Grüße
Sabine

Liebe Sabine,
herzlich willkommen bei uns. Danke, dass du deine / Leonas Geschichte mit uns teilst. Dein Verein ist für uns immer wieder Anlaufstelle auch für neue Mitglieder bei uns. Umso schöner, dass du uns jetzt auch hier besuchst. Deine Leona hat sehr viel bewirkt und bleibt so auch für Andere unvergessen.
Lieben Gruß