Liebes Weitertragen-Forum,
ich bin 39. Nach langem unerfüllten Kinderwunsch und einer Fehlgeburt letztes Jahr im August in SSW10 und der schwindenden Hoffnung, dass es bei uns nochmal klappen könnte, haben wir dieses Jahr im Mai wieder einen positiven Schwangerschaftstest in Händen halten dürfen.
Wir waren überglücklich und zunächst verlief die Schwangerschaft auch unauffällig. Leider wurde dann bei der Vorsorgeuntersuchung in SSW 19 festgestellt, dass ich kein Fruchtwasser mehr habe. Die Untersuchung in der Pränataldiagnostik hat ergeben, dass bei unserem Kind keine Nieren angelegt sind. Nach dem ersten Schock stand für uns ziemlich schnell fest, dass wir keine lebenserhaltenen experimentellen Maßnahmen ergreifen wollen, aber auch ein Abbruch für uns nicht in Frage kommt. Wir haben uns entschieden weiterzutragen, mit dem Wissen, dass unser Kind bei oder kurz nach der Geburt versterben wird.
Jetzt bin ich in SSW 23. Der Bauch wächst und mir geht es körperlich gut. Mich macht es sehr traurig, dass aufgrund des fehlenden Fruchtwassers der U-Schall so schlecht ist, das wir das Geschlecht unseres Kindes nicht erfahren konnten. Außerdem spüre ich aufgrund des fehlenden Fruchtwassers auch keine Kindsbewegungen.
Ich bin überzeugt, dass der Weg des Weitertragens der richtige Weg für uns ist. Aber er ist auch mit vielen Ängsten und Sorgen verbunden, gerade was die Geburt und die Zeit danach angeht.
Ich hoffe hier im Forum mich mit anderen Betroffenen austauschen zu können. Vor allen Dingen wünsche ich mir einen Austausch mit Betroffenen, die diesen Weg vielleicht schon gegangen sind, so dass ich aus ihren Erfahrungen Kraft und Hoffnung schöpfen kann.