Hallo ihr Lieben,
ich wurde in einem anderen Forum darum gebeten, unsere Geschichte auch hier zu veröffentlichen.
2018 hat es mir viel Kraft gegeben 'währenddessen' zu schreiben und war oft verzweifelt, weil es nirgendwo positive Erfahrungsberichte gab.
Rückblick (Beitrag 20.4.18):
"Freitag, 13. April 2018
Ich bin nachts mit starken Bauchschmerzen aufgewacht, nach knapp 4 Stunden Quälerei hat mich mein Mann ins Krankenhaus gefahren.
Untersuchung Gynäkologie: dem Baby geht’s gut (16. SSW), alles top
Untersuchung Chirurgie: Verdacht auf Blinddarmentzündung, erhöhte Leukozyten. NotOP
Ergebnis der OP: abgestorbener Eierstock aufgrund einer Zyste, sehr viel Blut im Bauchraum
6 Stunden nach der OP wurde erneut ein Ultraschall durchgeführt. Dem Baby ging es gut, es turnte fleißig.
Am Montag war Kontrolluntersuchung. Die Ärztin hat fünf Minuten geschallt, kein Wort, rief den Chefarzt dazu, der hat auch geschallt. Mir rutschte das Herz in die Hose.
Die Fruchtblase war gerissen, das Baby lag trocken.
Mir wurde Bettruhe und ein Antibiotikum verordnet. Alle zwei Tage ist seitdem Ultraschall.
Am Mittwoch gab es zwei mini-kleine Fruchtwasser-Nester, Herzschlag gut, Kindsbewegungen vorhanden.
Heute gab es keine Veränderungen. Es ist nicht mehr Fruchtwasser geworden.
Ich bilde welches, das sehe ich jedes Mal am Toilettenpapier.
Aber es bleibt nicht drin, es läuft immer wieder raus.
Es tut so weh zu sehen, dass man nicht fähig ist, das Baby zu schützen :(
Ich muss darauf hoffen, dass sich die Fruchtblase wieder schließt. Allerdings weiß ich nicht wo oder wie groß der Riss ist. Ich bin verzweifelt."
Danach ist viel passiert. Die Klinik in der ich lag, riet zum Abbruch. Sechs verdammt lange Wochen lang. 22+0 hat mich eine Level 1 Klinik aufgenommen (UKGM) und mit mir zwölf weitere Wochen gerockt!
Die Fruchtblase war durchgehend offen, ich hatte nahezu 18 Wochen lang Antibiotika. Je nach CRP-Wert und Abstrich drei verschiedene gleichzeitig. Bettruhe (ins Bad durfte ich gehen) bis 30+0, anschließend sollte ich mich mehr bewegen.
Mein Sohn kam am 14.08.18 nach Einsetzen der Wehen kerngesund!!! mit 2290g / 46cm bei 33+1 zur Welt. Er hatte kleinere Baustellen (Pneumothorax, Wärmehaushalt, Trinkschwäche), aber keine Beatmung, keine Behinderung, nichts. Sechs Wochen lang sollte ich mein 'wird eh tot oder schwerst behindert zur Welt kommen'-Kind aufgeben.
Er lag 5 Tage auf der Intensivstation und anschließend auf der normalen Neo. Am 16. Lebenstag sind wir nach Hause gegangen. Das ist nun über vier Jahre her und er ist absolut normal entwickelt.