Body Stalk Anomalie / Syndrom der kurzen Nabelschnur
Body Stalk Anomalie / Syndrom der kurzen Nabelschnur
in Herzlich willkommen im Forum von WEITERTRAGEN e.V. 09.02.2023 21:51von Tigerle • | 2 Beiträge
Hallo,
mein Mann und ich sind seit 6 Jahren im Kinderwunsch. Seit 2020 in einer Kinderwunschklinik.
Wir haben drei Icsis und eine Kryo hinter uns mit dem Ergebnis von einer MA in der 10. Woche und drei Biochemischen Schwangerschaften.
Nun hatten wir im Dezember nach längerer Pause wegen einer Krankheit und OP meinerseits einen neuen Kryoversuch mit unseren letzten Eisbärchen gewagt.
Wir konnten es erst gar nicht glauben als der Test positiv war. Es war von Anfang an für mich ein anderes, gutes Gefühl.
Als dann beim Gyn das Herzchen schlug war das unbeschreiblich.
Aber die Angst blieb. Jedes Mal aufs Neue vor den Untersuchungen bekam ich Panik. Aber es war alles okay.
Mein Gyn hielt sich trotzdem bedeckt. Er sagte vor der 12 Woche kann Koch so viel passieren.
Mein Mann und ich hielten es geheim. Keiner sollte was wissen.
Als die 12. Woche nun fast ganz rum war haben wir unsere Eltern und meine beste Freundin eingeweiht.
Sie haben sich alle so gefreut.
Da ich Privigen bekomme(ein sehr teures Medikament für die Immunologie) hatte ich mit meinem Gyn vereinbart, dass ich vor jeder Infusion vorbei kommen darf zum US.
So auch heute. Er schallte und schallte. Und plötzlich sagte er es wäre etwas auffällig. Der Bauchsack hätte sich schon zurück ziehen müssen aber das hat er nicht.
Also bin ich direkt mit der Überweisung ins Pränatalzentrum gefahren. Ich hatte Glück und durfte bleiben und die Untersuchung wurde direkt durchgeführt. Erst eine Ärztin und dann der Professor mit Degum III. Beide kamen zusammen nach über 1,5 Stunden US zu dem Schluss: Body Stalk Anomalie.
Ich brach in Tränen aus.
Das darf doch alles nicht wahr sein.
Ich wurde aufgeklärt, dass ich zwei Möglichkeiten habe. Abwarten bis es von selbst stirbt und es zur Welt bringen oder drei Tage Bedenkzeit und eine stille Geburt medikamentös einleiten.
Der Arzt war sehr nett, ruhig und einfühlsam. Und hat sich sehr viel Zeit genommen. Obwohl ich dazwischen geschoben wurde und draußen bestimmt 7 Patientinnen warteten.
Nun bin ich hin und her gerissen.
Ich möchte auf der einen Seite nicht entscheiden mein Kind zu töten. Auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob es leider. Die Nabelschnur ist ja so kurz, dass es sich kaum bewegen kann und das auch kaum tut. Die Wirbelsäule ist verformt und der Darm sowie die Leber liegt außerhalb des bauchraumes. Auch mit dem Blutfluss des Herzens stimmt etwas nicht.
Ich habe aber auch Angst, wenn ich das Kind weiter trage und irgendwann die Geburt einsetzt es nicht normal raus kommen kann weil die Nabelschnur zu kurz ist (2cm) und dann ein Kaiserschnitt gemacht werden muss.
Ich habe eine Blutgerinnungsstörung. Eventuell kommt es auch zu starken Blutungen.
Deswegen schlug der Arzt vor dem Abbruch stationär zu machen auch aufgrund der fortgeschrittenen SS.
Entschuldigt den langen Text aber ich weiß gerade nicht wohin mit mir und was ich machen soll. Ich sitze seit heute Mittag zuhause auf der Couch und bin nur am weinen.
Wir hatten uns doch so gefreut endlich so weit gekommen zu sein!
Hat jemand vielleicht die gleiche Diagnose gehabt?
Was könnt ihr mir raten?
Danke schon mal.
Das Thema wurde geschlossen. |
RE: Body Stalk Anomalie / Syndrom der kurzen Nabelschnur
in Herzlich willkommen im Forum von WEITERTRAGEN e.V. 09.02.2023 22:34von Elija • | 3.601 Beiträge
Liebe Tiegerle,
willkommen bei uns im Forum.
Es tut mir unendlich leid, was ihr auf eurem Kinderwunschweg bereits durchmachen musstet und noch müsst!
Ich habe dich eben für unseren geschützten Forumsbereich freigeschaltet, wo ich dir gleich noch ein Thema für den Austausch einrichten.
Hier dürfen alle Gefühle, Gedanken und Sorgen Raum finden, ohne dass öffentlich mitgelesen werden kann.
Auch wenn hier bisher niemand dieselbe Diagnose teilt, nahezu alle hier waren oder sind noch mit der Frage konfrontiert, wie es nach einem ernsten auffälligem Befund weitergehen soll. Wir sind hier also alle irgendwie mit dem vertraut, was ihr gerade durchmacht. Deshalb hoffe und wünsche ich, dass du hier ein wenig Ruhe und Klarheit finden kannst - das Wichtigste, was es für eine selbstbestimmte Entscheidung braucht.
Den Vorstellungstext schließe ich, damit auch nicht öffentlich geantwortet werden kann.
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