Hallo zusammen,

ich bin vor einigen Wochen auf diese Seite gestoßen, doch da bei uns dann alles doch etwas schneller ging als erwartet hatte ich bisher noch nicht die Gelegenheit mich hier vorzustellen. Die letzten Monate waren bei uns sehr herausfordernd. Wir haben im Frühjahr von unserer zweiten (gewünscht und „geplanten“) Schwangerschaft erfahren und uns riesig gefreut. Der erste Schock kam dann in der 16. SSW als die Frauenärztin den Verdacht auf einen Hydrozephalus äußerte und uns zur Pränataldiagnostik überwies. Dort erfolgte dann ein genauerer Ultraschall und es wurden mehrere Fehlbildungen im Gehirn festgestellt (was auch die Ursache für den Hydrozephalus war). Unter anderem stand die Diagnose des Dandy Walker Syndroms im Raum da das Kleinhirn sehr betroffen war. Beim zweiten Termin in der 20 SSW. sah das Gehirn dann nochmal schlechter aus. Der Arzt riet uns sehr deutlich zu einem Schwangerschaftsabbruch was für uns aber von vornherein keine Option war. Er konnte unsere Entscheidung nur sehr schwer nachvollziehen weshalb wir auch die Klinik wechselten (was für uns die beste Entscheidung war). Auch die anderen Ärzte waren unsicher ob unsere Tochter lebensfähig sein würde, ausschließen wollte es aber auch keiner. Am 24. Oktober erblickte unsere Tochter Eliana Leonie das Licht der Welt. Sie musste in der 35. SSW. per Kaiserschnitt geholt werden da der KU bereits bei 43 cm war. Das bedeutete für mich auch einen viel größeren Schnitt als normal und auch dass ich in Zukunft keine ‚normale Geburt‘ mehr erleben darf, da das Risiko zu hoch wäre dass die Gebärmutter unter den Wehen reißt. Am 24. Oktober wurden wir also zum zweiten Mal Eltern. Wir hatten bereits im Vorfeld festgelegt, einen Palliativen Weg zu gehen und nicht auf eine maximale medizinische Versorgung zu bestehen. Wir bekamen ein Familienzimmer und erlebten zehn harte aber auch wunderschöne Tage mit unserer Tochter. Ihr großer Bruder (16 Monate alt) durfte sie kennenlernen und auch die Großeltern beider Seiten und Tanten und Onkels durften unser kleines Wunder kennenlernen, wofür wir sehr dankbar sind. Am 03. November verstarb unsere kleine Kämpferin dann in meinem Arm. Es war ein harter Kampf für sie und uns gewesen und es ist uns allen schwer gefallen loszulassen. Wir durften noch das Angebot der Sternenfotografen in Anspruch nehmen und mussten uns dann endgültig von unserem kleinen Schatz verabschieden.
Mittlerweile liegt auch schon die Beerdigung hinter uns und wir befinden uns mitten in dem Prozess der Trauer und müssen nun langsam wieder in den Alltag finden. Unser Großer hilft uns dabei natürlich extrem, da unser Leben auch einfach weiter gehen muss und er uns trotz all dem Schweren was aktuell auf uns lastet, immer wieder zum Lachen bringt. Und wir haben auch die starke Hoffnung und Zuversicht, dass wir unsere Tochter wiedersehen werden und sie nur für dieses irdische Leben von uns getrennt ist.
Ich würde mich freuen hier Frauen kennenzulernen die ähnliches durchleben oder durchlebt haben und in einen Austausch zu kommen. Sicher kann man hier auch sehr voneinander profitieren.
Liebe Grüße,
Leonie